Am vergangenen Freitag, den 18. August 2014 starb ein grosser Verehrer Nicaraguas, Dietmar Schönherr. Schönherrs Roman “Die blutroten Tomaten der Rosalía Morales” war Teil meiner Reisevorbereitungen 2002, bevor ich zum ersten Mal dieses be- und verzaubernde Land in Mittelamerika kennen lernen sollte. Es ist ein kleines aber wunderbares Büchlein, das mit Schmunzeln und Kopfschütteln erahnen lässt, warum und wie sehr sich jemand in “Nicaraguïta” verlieben kann. Dietmar Schönherr hat seine Prominenz über viele Jahrzehnte hinweg eingesetzt, um ein Bewusstsein für Menschen und Kultur in Nicaragua zu schaffen und auf Armut und Reichtum des Landes aufmerksam zu machen. Die “Casa de los Tres Mundos”, ein Kulturzentrum in der Stadt Granada, ist einzigartig in Nicaragua. Gemeinsam mit Ernesto Cardenal hat Dietmar Schönherr Kunst und Kultur einen Stellenwert eingeräumt, den es insbesondere in einem Land voller Probleme des täglichen Überlebens unbedingt bedarf. Schönherrs Organisation “Pan y Arte” bietet – sozusagen als Ergänzung zu seinen literarischen Liebeserklärungen – immer wieder Nicaragua-Rundreisen an, bei denen man sich selbst verzaubern lassen kann – und sich eventuell sogar ebenfalls verliebt. Dietmar Schönherrs Tod ist das Verstummen einer wichtigen Stimme für Nicaragua. Darüber trauert auch SiembraFutura e.V.
Dortje Treiber, 21.6.2014