Ian

“Später werde ich Feuerwehrmann!” erzählte uns Ian im November 2011. Dabei strahlte er uns mit seinem mitreissenden Lächeln an, und von ganzem Herzen wünschten wir ihm, dass sein Wunsch eines Tages in Erfüllung gehen möge. Ian und seine seine drei Brüder stammten aus der direkten Nachbarschaft des Projekts Sí a la Vida in Managua. Seine familiäre Situation war sehr schwierig. Ian und sein Bruder Kenneth waren deswegen beide bei Sí a la Vida aufgenommen worden. Die Sorge ihrer Mutter war, sie könnten sich sonst aus Neugierde und Langeweile einer Strassengang anschliessen und dabei in Gefahr geraten. Im Wohnprojekt von Sí a la Vida in Managua und später auf der Insel Ometepe besuchten Ian und Kenneth die Schule, fühlten sich wohl im fürsorglichen und verbindlichen Rahmen, den Sí a la Vida ihnen anbot. Schliesslich kehrten sie in ihre Familie zurück, gestärkt und verantwortungsbewusst, mit Plänen für ihre Zukunft und der Gewissheit, von Sí a la Vida darin unterstützt zu werden. Sie hielten weiterhin sehr engen Kontakt zu Sí a la Vida.
In der Nacht zum 19. August wurde Ian ermordet. Soweit uns bekannt ist, wurde er zufällig ausgewähltes Opfer eines Gewalttäters. Sein Tod hat uns sehr erschüttert. Er scheint so absolut sinnlos und brutal. Vergangene Woche wurde Ian von seiner Familie beerdigt, unter grosser Anteilnahme der Nachbarschaft und auch des Projekts Sí a la Vida. Wir werden ihn und sein Lächeln in unseren Herzen und unserer Erinnerung weiterleben lassen. ¡Adiós, Ian!