Schlaflose Nächte mit Erdbeben im Projekt

Am 10. April brachte ein Erdbeben der Stärke 6.2 im Ort Nagarote (südlich von Managua) zahlreiche Häuser zum Einsturz. Es handelt sich um das stärkste Beben seit 1972. Damals wurde die gesamte Hauptstadt Managua durch ein starkes Erdbeben zerstört. Als eines der wenigen erhaltenen historischen Gebäude der Stadt erinnert heute die Ruine der Kathedrale Santiago de Managua an die Katastrophe (Foto November 2003).
Seit dem 10.04. gibt es oft mehrmals täglich Nachbeben und kleinere Erdstösse rund um Managua und in verschiedenen Regionen rund um die Hauptstadt. In Managua wurden innerhalb von nur 24 Stunden, vom 30.04. bis 01.05. 50 Beben gemessen! Viele haben Angst, dass die alte Erdspalte von 1972 wieder aufbricht, insbesondere da dieser Bereich der Stadt erst in den letzten Jahren mit Wohnraum für staatliche Angestellte bebaut wurde. Eine weitere Sorge gilt dem Vulkan Momotombo. Er liegt in der Zone mit hoher seismischer Aktivität und droht, durch die Erdstösse wieder auszubrechen. Die Schulen Managua und weiteren Städten bleiben geschlossen. Anstatt die Osterwoche mit Feiern am Strand zu verbringen, ist ein grosser Teil der Menschen dem Appell der Regierung gefolgt und zu Hause geblieben. Unsere Freiwillige Clara Illi hatte eine Fahrt mit dem Personal und Kindern von Sí a la Vida ans Meer geplant, und musste dies ebenfalls absagen. Soweit wir informiert sind, sind im Projekt Casa Nuevo Amanecer in Managua bisher keine Schäden entstanden. Personal und Kinder sind jedoch trotzdem in Sorge, auch um ihre Familien zu Hause. Wir hoffen mit ihnen zusammen, dass sich die Situation rasch beruhigt und keine weiteren Menschen oder Häuser zu Schaden kommen.